Vereinsgeschichte

Am 25.06.1921 wird die Freie Turnerschaft Lohfeld Hainholz/ Hainholz Lohfeld (FT) gegründet. Es war eine nicht ganz einfache Zeit aus verschiedenen Gründen, was sich auch in manchen Protokollen wiederspiegelt. 1923 wird erwogen E.W. aus dem Verein auszuschließen, weil er zweimal das Hakenkreuz getragen hatte, oder es wurde beschlossen, keinen Beitrag zu erheben, bis Geld benötigt wird. Die Anspar-möglichkeiten waren wegen der Inflation nicht gegeben. 1924 wurde gar F.K. im Verein gestrichen, weil er den Hitlergruß gezeigt hatte. Man wehrte sich nach Kräften solange es noch ging. Am 18.04.1924 wird die Deutsche Turnerschaft Lohfeld (DT)

DT Lohfeld auswärtiger Vorturnerlehrgang
hinten: 1.v.r. Fredinand Böhme, 3.v.r. Wilhelm Driftmann

gegründet, als Mitglied der Deutschen Turnerschaft, Sitz Berlin. Schon das Gründungsprotokoll liest sich reichlich politisch orientiert, auch wenn später anderes behauptet wird. Im Mai 1924 wird auf einer Werbeversammlung klargestellt, daß mit dem Arbeiter Turnverein (Freie Turnerschaft) nicht zusammen gearbeitet wird, obwohl beide das gleiche Vereinslokal haben.
Von fremden Vereinen, die den Sportplatz der FT mitbenutzen, sollen ab 1925 50 Pf pro Jahr kassiert werden. Am 01.02.1925 wird beschlossen, eine Vereinsfahne zu beschaffen mit dem Sinnspruch Frisch sei des Turners Mut, Freiheit sein höchstes Gut. Im Juli 1925 wird beschlossen, daß die FT die Freie Turn- und Sportvereinigung Hausberge bei der Ausschachtung eines Sportplatzes unterstützen will. Einen Turnwartlehrgang übers Wochenende sollen H.Nolte und H.Hohmeier mitmachen. Sie bekommen dafür je 3,- M Verzehrgeld vom Verein. Der Verein erhält einen neuen Namen Freie Turn und Sportvereinigung Lohfeld-Hainholz. Auch 1928 will die FT nicht politisch die NS-Richtung verfolgen, es gibt einen Beschluß:wer sich in Zukunft bürgerlichen Vereinen anschließt oder nationale Abzeichen trägt, wird im Verein gestrichen. Der Einfachheit halber werden Informationen über Mitgliederversammlungen und Stiftungsfeste ab 1928 künftig in der Weser Warte bekannt gegeben (offensichtlich ist das die örtlich zuständige Volkszeitung). Im gleichen Jahr schafft die DT auch eine Vereinsfahne an.

Hier klafft das protokollarische Loch, was noch häufig in folgenden Berichten erwähnt wird. Der Arbeiter Turnverein (FT.) wurde am 24.05.1933 durch Zustellung einer Auflösungsverfügung aufgelöst. Die Mitglieder traten in die Deutsche Turnerschaft Lohfeld ein. Das Vereinsvermögen ging auf diese über. Die bisherigen Mitglieder des Arbeiterturnvereins bildeten zunächst eine eigene Abteilung in der Turnerschaft. (Quelle Lohfelder Chronik 1987). Ab September 1938 heißt der Verein schlicht Turnverein Lohfeld.

30.09.1945 Neugründung des Turn und Sportvereins Lohfeld Hainholz.

Nach der Neugründung 1945 präsentiert der TuS ein sehr sozial engagiertes Gesicht. So wird 1946 angeregt und beschlossen, die Familie des Verstorbenen Karl Nickel zu unterstützen, mit 50,– RM aus dem Verein und freiwilligen Spenden. 1947 wird noch weitere Unterstützung beschlossen: allen Hinterbliebenen, Kriegswitwen und  Frauen deren Männer sich noch in Kriegsgefangenschaft befinden, soll eine (einmalige) Geldspende gegeben werden. Es soll ein entsprechender Abend zur Finanzierung veranstaltet werden. 3 Monate später im April 1947 wird niedergeschrieben, daß das gesperrte Vermögen des früheren TV Lohfeld freigegeben wurde. Ein vorliegender Antrag hierüber datiert jedoch erst vom 21.03.1950.

Inzwischen dreht sich vieles um`s liebe Geld, so soll der MTV Hausberge für jeden Nutzungstag auf unserem Sportplatz 1950 eine Pacht von 5,00 DM bezahlen. Aber wie in jedem Verein, gab es auch hier schon mal böses Gerede, was derart in Anfeindungen gipfelte, daß im Juli 1951 der erste Vorsitzende seine Ämter niederlegte, 2 Wochen später auch sein Stellvertreter. Doch auf der einberufenen Vollversammlung wurden beide ganz klar wieder in ihre Ämter gewählt. Also nur ein Sturm im Wasserglas. Im Dezember 1951 wird beschlossen, daß alte Akten bei Reinecke im Vereinsschrank gesammelt werden. Dieser Beschluß hat uns später sehr geschadet, denn von dort wurde der heute fehlende Teil entwendet. 1952 wurde der engl. Besatzungsschaden anerkannt. Der Sportplatz war bei einem Manöver durch Militärfahrzeuge kaputt gefahren. 1953 wird Paul Bertel für 1 Jahr vom Beitrag befreit, weil die von ihm zur Verfügung gestellten Gegenstände vermutlich Dekorationsmaterial für die Karnevalssparte in Vereinseigentum übergehen. 1962 wird der Vorstand zum ersten Mal in offener Wahl gewählt, was seit dem wohl auch so blieb. 1964 war nach dem Kauf einer neuen TT-Platte und einem Satz Trikots der Kassenbestand so eng, daß Beitragerhöhungen die Folge waren. Auch war ein Unfall eines Jugendlichen mit einem Motorrad am Zaun des Sportplatzes (Sprengelweg) zu bedauern. Da den Verein aber keine Schuld traf, wurde die Klage des Vaters gegen den Verein zurückgezogen.

Leider war der Verein 1965 nicht stark genug, um eine 5 Tage Belegung einer neuen Sporthalle in Lohfeld garantieren zu können. Anderenfalls wäre es möglich gewesen, an der Zentralschule eine Sporthalle anzubauen. An anderer Stelle liest sich recht auffällig eine Nehmermentalität. Es wird (1965) eine Busfahrt nach Berlin beantragt. Alle Vorbereitungen werden (allerdings) dem Vorstand überlassen. Seitdem wurde (JHV 1966) der Vorstand für jeweils 2 Jahre gewählt. 1967 bittet der Bürgermeister W. Watermann (selbst Vereinsmitglied) um eine Vereinsspende für das Mahnmal. Dafür würde die Gemeinde sich als großzügig erweisen und den zu erwartenden Überschuß bei der Sportplatzeinweihung dem Verein überlassen. Leider gab es keinen Überschuß, sondern ein Defizit. Zunächst wurde aber das Gemeinschaftshaus eingeweiht, wozu der TuS ein Bild schenken will. Der Kulturausschuß erhält außerdem eine Spende von 50,00 DM als Grundlage (Ende 1967). 1970 (28.02.JHV) kündigt W. Watermann den Bau einer Umkleidehalle an, sie soll 1971/72 fertiggestellt werden. Im Dezember 1971 und 1972 wurde die Jahreshauptversammlung des jeweils nächsten Jahres vorgezogen, aber das hat sich wohl nicht bewährt. Danach findet sie regelmäßig im Januar eines jeden Jahres statt. Dafür wird 1972 überlegt, die Jahreshauptversammlung zeitlich früher anzusetzen, um anschließend noch einen bunten Abend anhängen zu können sowie für die Jugend eine Filmvorführung. Das wird auch einige Jahre beibehalten. Im September 1973 versucht der Verein den Kindern des verunglückten Sportkameraden Dieter Voth ein wenig zu helfen, indem er für beide Kinder je 500,00 DM auf ein Sparbuch überweist. Diese Tradition setzt sich auch in späteren Jahren fort, daß lieber im stillen persönlich geholfen wird, als teure Kränze und/oder Anzeigen zu bezahlen.

Im Januar 1974 liegt eine neue Satzung aus, die auf der Jahreshauptversammlung verabschiedet wird. Gleichzeitig wird zum 1.Mal ein Ältestenrat gewählt. Noch im selben Jahr wird eine Jugendordnung ausgearbeitet, die auf der nächsten Jahreshauptversammlung abgesegnet wird und bis heute unverändert besteht. Ebenfalls wird 1975 von D. Edler vorgeschlagen zu Ostern Kinderspiele und Eiersuchen als Jugendwerbung zu veranstalten. Die Mitgliederwerbung ist wohl allgemein besser geworden, so konnte 1976 nach 55 Jahren Bestehen des Sportvereins das 200 Mitglied mit einem kleinen Geschenk begrüßt werden und Ostern werden z.B. 250 Eier bemalt und versteckt. Für die älteren Mitglieder wurde eine Autoversicherung abgeschlossen. 1977 taucht erst ein Gerücht und dann eine konkrete Anfrage zu einer Spielgemeinschaft mit Veltheim und Möllbergen auf. Es wird in den Mannschaften besprochen und strikt abgelehnt. So bleibt alles beim alten und die neue Halle in Hausberge soll weitere positive, neue Impulse geben. Die Konfirmationsgeschenke werden jetzt geändert, es soll direkt einen Zusammenhang mit dem Verein geben, so sollen jetzt Trikots geschenkt werden. Ab 1980 findet die Jahreshauptversammlung für 3 Jahre ohne Gemütliches statt, ab 1983 gibt es jeweils im Anschluß einen Knobelabend.

Im Februar 1981 wird über ganz andere Dinge gesprochen und dann der Antrag auf Gemeinnützigkeit doch auf 1982 verschoben. Dann wird sie jedoch eilig beantragt und auch sofort für ein Jahr bis 31.03.1983 zuerkannt. Da im Verein kein Mitgliederbuch geführt wurde, ist es recht schwierig zu beantworten, ob (1.1983) alle Mitglieder in der EDV gespeichert sind, obwohl der 2. Kassierer Friedhelm Lübbing sich heuer schon 2 Jahre damit befaßt. 1985 wird erstmals eine Beteiligung an dem noch recht jungen Hausberger Stadtfest erwogen. Mit einer Negerkußwurfmaschine will man Spenden für den Lohfelder Elternselbsthilfekindergarten sammeln. Schließlich soll aber doch für die eigene Jugendarbeit gesammelt werden. 600 Negerküsse werden vom Vereinsmitglied B. Könemann gestiftet. Der Erfolg war aber nicht so überragend, daß es alle Beteiligten überzeugt hätte, so wurde von einer weiteren Beteiligung am Stadtfest abgesehen. 1986 müssen wir einen ähnlichen Winter gehabt haben wie dieses Jahr (1996). Es herrschte Glatteis und so konnten nur 27 unentwegte Mitglieder zur Jahreshauptversammlung erscheinen. Knobeln fand hier dann sicher nicht statt. Am Kreishandballtag am 19.05.1989 stellte der TuS die Thekenmannschaft, denn er wurde bei Reinecke ausgerichtet. Im Januar 1990 hatte sich der Bestand der aktiven Handballer so verändert, daß nun unter dem neuen Vorsitzenden unsererseits die Anfrage an Veltheim nach einer Spielgemeinschaft gerichtet wurde. Im April 1991 trat plötzlich und unerwartet der 1. Vorsitzende zurück, Gründe können mangels Kenntnis nicht genannt werden, so daß bis zur nächsten Jahreshauptversammlung nur mit halbierter Vereinsspitze agiert wurde. Neue Vorschläge waren trotzdem nicht Mangelware. Tennisplätze wurden angedacht, da aber bereits Eisbergen, Hausberge und Veltheim schneller waren, wurde dies wieder verworfen. Neue Besen kehren gut so ist aus dem Protokoll der Jahreshauptversammlung 1993 einiges zu erfahren. Zunächst wurde nach vielen Jahrzehnten wieder einmal schriftlich zur Jahreshauptversammlung eingeladen und ein Tanzabend sollte sich anschließen. Ein Infoblatt sollte herausgegeben werden, es blieb aber leider bei dem einen Versuch, ob die Korrektur der Mitgliederdatenerfassung abgeschlossen sei, mußte leider verneint werden, es werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Schließlich wurde den Bedürfnissen des Wirtes (H. Reinecke) Rechnung getragen und die Jahreshauptversammlung für die kommenden Jahre auf Ende Januar (bzw. ab 1995 sogar auf Anfang Februar) verlegt. Denn bei Abwesenheit des Wirtes (Winterurlaub) war eine Versammlung immer mit Hindernissen gespickt. Schließlich wird (1994) eine Anfrage an die Stadt gerichtet, ob in der ehemaligen Lohfelder Zentralschule nach der Renovierung ein Vereinsraum für den TuS möglich wäre. Zum Zeitpunkt der Schriftlegung war eine Benutzung noch nicht möglich. Anfang 1996 wurde sogar ganz auf einen solchen Raum verzichtet.

DT Ende der 20er
sitzend: Kassierer Ludwig Pape
Wilhelm Oelmann, Wilhelm Driftmann, Wilhelm Kelle, Karl Kelle, Wilhelm Wolting

Freie Turnerschaft Lohfeld Hainholz/Hainholz Lohfeld

Nachdem schon ca. 2 Jahre geturnt wurde, ohne daß darüber viel geschrieben steht, wurde beschlossen, eine Sonderwerbegruppe aus den besten Turnern des Vereins zu gründen. Der genaue Zweck dieser Gruppe ist nicht näher beschrieben, aber aus der Bezeichnung läßt sich vermuten, daß auf eigenen und fremden Sportfesten oder anderen öffentlichen Anlässen durch Darbietungen neue Sportler aufmerksam gemacht werden sollen. Außerdem soll eine Gruppe von 10 Mann zum Faustballspielen aufgestellt werden. Es wird auch gleich ein Schiedsrichter dazu bestellt: H. Hohmeier.
Die Turner fühlen sich offensichtlich während ihrer Übungsstunde bei Reinecke im Saal von Außenstehenden gestört, jedenfalls wurde in einer Vorstandsitzung (23.9.1923) bekräftigt: Wer nicht im Verein ist, darf während des Turnens den Saal nicht betreten.
Auch herrscht eine strenge Ordnung, von der heute so mancher etwas lernen könnte: (20.10.1923) Turner und Zöglinge die 2x wiederholt von der Turnstunde ausbleiben, werden persönlich zu der 3. Turnstunde bestellt. Wer dann nicht kommt, wird gestrichen. Aber der Verein bemüht sich auch gute Voraussetzungen zu schaffen, so bezahlt er einen Liter Petroleum pro Monat. Vermutlich an den Vereinswirt, um den Saal heizen zu können. Schon wenige Tage nach Gründung des 2.Lohfelder Sportvereins, der zunächst dasselbe Ver-einslokal hat, wird am 21.4.1924 beschlossen weiter auch zusammen zu turnen, jedoch darf die D.T. nicht 14 Tage vor unserem Fest ein Fest feiern. Wenn Geräte beschädigt werden  seitens der DT, haftet die DT. Eigentlich sollte so etwas eine Selbstverständlichkeit sein, aber offensichtlich gab es Grund, so etwas schriftlich festzuhalten. 5 Tage später wird beschlossen, daß erst nötige Geräte zum Turnen gekauft werden und im Frühjahr dann ein Pferd. Was aber dann doch schon im November 1924 für 65 M gekauft wurde.
Leider ist  nicht berichtet, wo am 4.+5.Juli 1925 das Bezirksturnfest stattfindet, jedenfalls wird am 20.6.1925 festgelegt, daß morgens um 6 Uhr ab Porta abmarschiert werden soll.(Wie haben wir es da heute gut mit Bus oder Pkw.) Eine Unterstützung des Reichsbanners Schwarz Rot Gold Möllbergen wurde abgelehnt. Es ist nicht zu erkennen, worin diese Unterstützung angeboten war. Auch im April 1927 wird zur Bezirkswanderung ab Treffpunkt Bückeburg der Abmarsch auf 6 Uhr festgelegt.

          -Protokollpause wegen fehlender Akten –

1925 nach dem Sieg beim Hermannslauf
v.l. Fritz Voth, Wilhelm Driftmann, Heinrich Meyer, Heinrich Kelle

Deutsche Turnerschaft

Nachdem am 18.4.1924 die Deutsche Turnerschaft als 2.Lohfelder Sportverein gegründet wurde, werden auf einer Werbeversammlung am 2.5.1924 in dem Lokal des Gastwirts Reinecke Hainholz, welches auch als Vereinslokal ausersehen ist, den Versammelten die Ziele der Deutschen Turnerschaft dargelegt. Eine Aufklärung über die Nichtzusammenarbeitung mit dem Arbeiter-Turnverein wird mit der politischen Einstellung des Arbeiter-Turnvereins gleichzeitig in klarer und deutlicher Weise gegeben. Man denke sich dabei, was jeder selber will. Der Turnwart Friedrich Detering aus Hausberge versicherte in der ersten Zeit, an jedem Turnabend teilzunehmen und mit Rat und  Tat zu helfen. Die erste Hilfe bestand darin, daß er im Namen des Turnvereins Hausberge erklärte, daß wir die 2 Barren des Turnvereins Hausberge vorläufig geliehen bekommen können. Am 23.4.1924 wird auf der ersten Monatsversammlung bekanntgegeben, daß die Sammlung unter Mitgliedern und Lohfelds Einwohnern zur Anschaffung eines Turnrecks verwendet werden soll. Es wird auch eine einheitliche Turnkleidung festgelegt: Turnhemd weiß mit rotem DT Wappen, Hose kurz und schwarz. Dann wird gleich noch eine Himmelfahrtstour geplant: Antreten um 7 Uhr morgens. Der Verein schließt sich dem MTV Hausberge an. Eigene Veranstaltungen waren wohl auch noch nicht auf die Beine zu stellen und der MTV hatte sich ja offensichtlich als Hilfe angeboten. Am 5.8.1928 soll das 1. volkstümliche Vereinssportfest stattfinden, was jedoch ins Wasser fiel. So wurde am 8.9.1928 geplant, am 23.9.1928 auf Korffs Weide Reichsjugendkämpfe zu veranstalten. Wieder ist auch hier keine weitere Information über den Fortgang zu finden. (Wegen fehlender Akten)

Turnen nun in einem gleichgeschalteten Verein

3.11.1935 Der alte Barren beim Gastwirt Schneckener ist den Ansprüchen, die an ihn gestellt werden, nicht mehr gewachsen. Er ist schadhaft und es muß befürchtet werden, daß einer der Turnbrüder bei Ausführung der turnerischen Übungen über kurz oder lang zu Schaden kommen kann. Der Vorstand hatte die Notwendigkeit eingesehen und erinnerte sich daran, daß im Juli 1934 beim Landesturnfest in Minden schon mit der Firma Meyer/Hagen ein Vertrag geschlossen wurde über einen günstigen Barren. Allerdings mit der Grundlage von Reichszuschüssen, die nicht genehmigt wurden. Nun soll versucht werden, den Vertrag zu verlängern, um bei besserer Finanzlage den Barren sofort abrufen zu können. Gleichzeitig sol-lte aber auch bei den Behörden nachgefragt werden, ob evtl. noch ein brauchbarer Barren vorhanden ist, vielleicht aus der Gleichschaltung der Vereine. Zwischenzeitlich steht vermerkt, daß der Turnbetrieb nur von den HJ hochgehalten wird. Im Juni 1941 wird bestimmt, daß sämtliche Turner am Wittekindsbergfest teinehmen sollen. Abmarsch ab Ernsting 6 Uhr morgens. Wieviele Turner hierbei zusammenkamen ist nicht festgehalten.

DT Lohfeld ohne Datum auswärts

Neugründung

 30.12.1945 Anfang März 1946 soll eine Schülerriege aufgestellt werden, es gibt aber noch keine genauen Planungen. Auf der Jahreshauptversammlung ermahnt der Turnwart Wilhelm Hohmeier alle Tur-ner, sich anzustrengen, um den Turnerinnen nicht nachzustehen.
Für den 1. Mai 1946 wurde eine Planung aufgestellt, die morgens Wandern und dann Handball auf dem Sportplatz am Sprengelweg vorsah. Abends sollte ein Konzert beim Vereinswirt Reinecke stattfinden. Es ist nicht klar, wer dieses bestreiten soll, da es die eigene Kapelle ja nicht sein kann. Im September 1946 ist vermerkt, daß auch der neue Verein wieder am Wittekindsbergsportfest teilnimmt.
Im Oktober 1947, also zu kalter Jahreszeit, soll auf allgemeien Wunsch das Geräteturnen wieder aufgenommen werden. Die Voraussetzungen werden mit dem Vereinswirt besprochen. Zu Pfingsten 1948 gibt es ein Sportfest mit strengen Regeln, das auch die Zuverlässigkeit der Turner wiedergibt. Die heutige Entwicklung ist also nicht so neu. Dreikampf ist Pflicht. Nichtteilnehmer sollen nicht an der abendlichen Festlichkeit teilnehmen.
Am 1. Oktober 1949 wurde für Lohfeld Ost eine neue Turngruppe ins Leben gerufen, der sportliche Leiter wurde Heinrich Schmidt, Lohfeld Nr. 64. Der intakte Barren von Reinecke soll der Turngruppe Ost bei Gastwirt Fritz Edler/Lohfeld 33 zur Verfügung gestellt werden und der andere soll repariert werden. Die Sportler waren offensichtlich nicht immer sehr zuverlässig, woran das nun gelegen hat, ist nicht klar festzustellen. Möglichkeiten gibt es hier viele. Jedenfalls wird beschlossen (1.11.1949) Schiedsrich-ter- Spieler- und Mannschaftsstrafgelder sollen ab sofort selbst bezahlt und nicht mehr aus der Vereinskasse genommen werden. Wobei auch nicht ausdrücklich gesagt wird, um welche Sportart es sich hier handelt. Vermutlich aber Handball. Das Pferd hat in Lohfeld offensichtlich nicht die rechte Gegenliebe der Sportler erfahren, so soll es (18.1.1950) dem MTV Hausberge leihweise überlassen werden. Der Barren bei Reinecke soll mit Geld aus einer Sammlung repariert werden. 2 Holme und eine Matte sollen neu gekauft werden, sollten die Auslagen die Spendenhöhe übersteigen, wird der Rest auf die Mitglieder umgelegt. Man möchte meinen: alles für die Katz, denn beim weiteren Verfolgen der Protokolle ist unter dem 6.1.1951 der Austritt aus dem Westdeutschen Turnerbund verzeich-net. Die Schülerabteilung bei Lehrer Lebs braucht (9.3.1954) eine neue Matte, die auch genehmigt wird und Frau Lebs hat eine neue Mädchenabteilung, so bleibt wenigstens noch ein kleiner Teil Turnen im Verein erhalten. Leider ist jedoch kein Nachfolger da, als Lehrer Lebs im Winter 1954 weggeht, so zerfällt die Schülergruppe sofort.
Offensichtlich besteht kurze Zeit auch eine Volkstanzgruppe im Verein. Am 12.01.1952 findet sich im Kassenbericht ein Jahresetat von 124,10 DM, danach ist aber nur von deren Auflösung etwas niedergeschrieben. Die diesbezüglichen Röcke sollen eingezogen werden.
Zwischenzeitlich ist von Turnen oder Saaltraining nicht die Rede, bis im Januar 1961 eine Schaumgummimatte 200 x 100 x 10cm gekauft wird. Außerdem wird eine Heizkostenbeteiligung erwogen. Auf der Jahreshauptversammlung(28.1.1961) wird vorgetragen, daß die Lerbecker Sportler sich mit einem Handball für die Sportplatzmitbeutzung in 1960 bedanken. In diesem Jahr (1961) beteiligten sich 22 aktive Sportler am Wittekindsbergsportfest. Auf der Jahreshauptversammlung wird vorgeschlagen, daß den Schülern angeboten werden soll, mit einem älteren Vereinsmitglied als Aufsicht an Schwimmkursen im Hausberger Lehrschwimmbecken teilnehmen zu können. Laut Auskunft älterer Vereinsmitglieder ist dies nich ausgeführt worden.
Im Mai 1962 wird reklamiert, daß Spiele und Schiedsrichtertermine nicht wahrgenommen wurden. Dies war aber darauf zurückzuführen, daß der Spartenleiter nicht regelmäßig zur Börse gefahren war, deshalb wurde sofort E. Glauert als neuer Spartenleiter einge-setzt. April 1969 muß ein neuer Antrag gestellt werden, für die Benutzung der Möllberger Halle. Die Hausberger Halle steht 14tägig zur Verfügung. Termine müssen ausgehandelt werden. 1970 wird ein Antrag an die Gemeinde Eisbergen gestellt, die dortige Halle mitbenutzen zu dürfen, was auch genehmigt wird. Wer oder welche Mannschaft dort trainieren soll, ist nicht niedergeschrieben.
1975 wird auf der Jahreshauptversammlung (11.1.75) vorgeschlagen eine Mädchengymnastik-gruppe einzurichten für 10-14jährige.
Ute Penner soll die Betreuung übernehmen, die Werbung soll über die Zeitung geschehen.
Außerdem wird festgestellt, daß das Schiedsrichter-Soll erfüllt ist und nur auf eigenen Wunsch derzeit noch jemand zur Ausbildung geschickt werden soll. Schon im Februar wird gemeldet, daß 10 Anmeldungen für eine Mädchengymnastikgruppe vorliegen. 1975 wird über eine neue Schiedsrichterkluft für J. Oelmann beschlossen und 1980 bekommt der Verein eine Eigentumsbestätigung für 2 Gymnastikmatten in Porta Süd von der Stadt Porta Westfalica. 1984 und 85 wird auf den Jahreshauptversammlungen nach Schiedsrichtern gerufen, es fehlen 5 Mann, da 5 Mannschaften gemeldet waren. Erst im Juni 1985 kann ein Teilerfolg gemeldet werden. 4 Schiedsrichter vorhanden, jetzt fehlt nur noch einer. Im März 1986 wird wohl das Nachwuchsproblem sichtbar, so werden Gespräche über Schülernachwuchs mit der Schule und dem Kindergarten geführt. Jetzt wird eine Mutter als Übungsleiter für Mutter- und Kind-Turnen gesucht, erst dann können Eltern angesprochen werden. Hier ist leider in den Akten kein Erfolg oder Mißerfolg festgehalten. Auf der Jahres-hauptversammlung 1989 wird wieder der Schiedsrichermangel beklagt und im Oktober 1991 wird für die Jugendarbeit beschlossen, neue Übungsleiter auszubilden. 1992 geht Sabine Kuhnert zur Übungs-leiterausbildung nach Minden, wird jedoch anschließend nicht als Trainer in unserem Verein tätig. Auf der Jahreshauptversammlung 1993 wird auch ein neuer Kurs – Rock`n Roll für Jugendliche ab 11 Jahren aufwärts angekündigt. Vom 12.1.1993 beginnend konnte auf dem folgenden Sportfest schon ein beachtliches Repertoire vorge-tanzt werden. Diese Gruppe traf sich zunächst in einem ehemaligen Raum der Eisberger Schule. Er wurde gemeinsam mit Mitgliedern des Volkstanzkreises Weserland (früher von Friedhelm Neumann) und einigen Eltern der Tänzer sowie der Trainerin renoviert. Zwischenzeitlich war der Raum der Hausmeisterwohnung zugeschlagen, dann aber wieder als Abstellraum von der Schule  und der Stadt genutzt worden und daher sehr heruntergekommen. (Quelle:Bericht K.K.)

Bald wurde der Raum zu klein und die Tänzer waren den Bewohnern der Hausmeisterwohnung zu laut (bei durchgehendem Boden und Spanplattentrennwand kein Wunder), so daß fortan in Veltheim in der Grundschulturnhalle (früher Hauptschule Robert-Franke-Str./Zur Lüchte) getanzt wurde. Leider gab es nach den Sommerferien keine weitere Gruppe und so wurde das Rock`n Roll Tanzen nicht weiterverfolgt.
Im Februar 1995 wird angekündigt, daß im Sommer eine neue Mutter- Kind-Gruppe gegründet wird. Hierüber wird an anderer Stelle berichtet.        

1. Mannschaft TuS Lohfeld- Hainholz
auf dem alten Bergsportplatz Widemannskopf
Willi Krückemeier, Helmut Heier( Kascher), Helmut Heier ( Happel), Heinz Brandt, Hans Diekmann
Helmut Heier, Walter Schilling, Willi Franke, Karl Nagel, Heinz Nörenberg, Günter Schmidt